Das Nachrichtenportal Mediazona erfuhr die Namen der festgenommenen Mitarbeiter*innen des deutschen Unternehmens in Lida und die Begründung für ihre Festnahme.
Am 14. Juni waren Sicherheitskräfte mit Maschinenpistolen und in voller Kampfmontur in die Drahtwebefabrik HAVER BY eingedrungen, hatten Mitarbeiter*innen von den Maschinen weggezerrt, sie zu Boden gedrückt und ihnen die Arme hinter dem Rücken verdreht. Mehrere Personen wurden festgenommen.
Jetzt vermeldete Mediazona mindestens neun festgenommene Mitarbeiter*innen und verweist auf ein Video, das auf einem regimefreundlichen Telegram-Kanal („Gedimins Krug“) veröffentlicht wurde. Laut Mediazona handelt es sich bei den Festgenommenen unter anderem um Hanna Muraschka, Jaŭhen Aschurak, Arzjom Strukaŭ, Wadsim Kachnowitsch, Arzjom Schtschebet, Sjarhej Scharapaŭ und Michail Kuchartschyk. Die Namen zweier weiterer Festgenommener sind noch nicht bekannt.
In dem Video, das von der Miliz stammt, „gestehen“ die Festgenommenen, dass sie in den sozialen Medien Gruppen beigetreten seien, die in Belarus als „extremistisch“ eingestuft sind, und deren Materialien weitergepostet hätten. Sjarhej Scharapaŭ erklärt in dem Video der Miliz, er sei Offizier der Reserve. Jaŭhen Aschurak erwähnte ein Foto mit Kolleg*innen, das in sozialen Netzwerken veröffentlicht wurde, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.
Die GmbH HAVER BY wurde 2009 in Lida gegründet. Das Unternehmen stellt unter Aufsicht deutscher Fachkräfte Drahtgewebe her. Zur Eröffnung des Videos zeigen die Sicherheitskräfte das Logo der deutschen Firma. Das Werk ist ein Tochterunternehmen des deutschen Konzerns Haver & Boecker OHG.
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